„Die Ritalin-Gesellschaft – ADS – Eine Gesellschaft wird krankgeschrieben“ von Richard De Grandpre

Das Buch wendet sich unter anderem an Eltern, deren Kinder mit Rauschgift behandelt werden. Dem Rauschgift Ritalin.  Ganz ähnlich in seinen Wirkungen dem Kokain. Ist diese Behandlung wirklich das Beste , was uns dazu einfällt ? Hat es eigentlich diese Krankheit ADS/ADHS immer schon gegeben ? Solche Fragen stellt sich Richard de Grandpre. Er ist praktizierender Psychologe und Pharmakologe. Das versetzt ihn in die Lage, diesen Therapieansatz in seinen Auswirkungen von zwei Seiten zugleich zu betrachten. Ist hier etwa eine Krankheit erfunden worden, um möglichst oft ein Medikament zu verkaufen ? Sind die Patienten wirklich die Nutznießer, oder gibt es etwa andere Interessen, die dort im Hintergrund wirksam sind ? Befinden wir uns etwa in einer hyperaktiven Gesellschaft, die vielen Kindern gar keine andere Chance läßt, als quecksilbrig, nervig und mit Lern-und Konzentrationsstörungen zu reagieren ? Ist das Leben selbst zu hektisch, haben Eltern zu wenig Zeit, um Ruhe und Geborgenheit ins Familienleben zu bringen ?Diese Betrachtungen sollten uns Eltern und Lehrern zu denken geben. Dieses Buch ist aber auch eine Aufforderung zum Handeln. Sich zu wehren gegen einen Automatismus einer bedenkenlosen Verschreibepraxis, die nur zu einer tückischen Scheinlösung führt. Grandpre wendet sich auch an Therapeuten, die in einem Haifischteich namens Gesundheitssystem gerade das Schwimmen lernen. Es tut weh, sich durch diese Seiten zu lesen. Und das soll es auch, weil sonst wohl kaum ein Druck entsteht, etwas zu verändern.